Benedikt Hoffmann läuft bei EM in die Top Ten
Bei der Berg- und Trail-Europameisterschaft im französischen Annecy haben sich
vergangene Woche die besten europäischen Athleten gemessen. Benedikt
Hoffmann, Ultraläufer vom TV Konstanz, erreichte dabei auf einem schwierigen Kurs
über 58 Kilometer und rund 7000 Höhenmetern einen beachtlichen achten Platz.
Mit mehreren Teamkollegen der deutschen Nationalmannschaft reiste Hoffmann zur
EM nach Frankreich. Hoffmann stand dabei über die längste Distanz der
Meisterschaften an der Startlinie. Die Strecke war nicht nur wegen der Länge
herausfordernd, sondern auch wegen der insgesamt 3380 Metern bergauf und 3450
Metern bergab. Die Höhenmeter verteilten sich auf drei Anstiege, wobei der höchste
Punkt auf 1600 Metern lag.
Bereits zu Beginn des Rennens folgte Hoffmann der Spitzengruppe. „Der erste
Abstieg verlief für mich nicht ideal. Ich verlor drei Plätze und lag bei der ersten
Verpflegungsstation auf Rang elf“, so Hoffmann.
Beim zweiten Anstieg kam der Berg- und Ultraläufer dann besser ins Rennen. Der
durch Regen aufgeweichte Kurs machte zwar einige Abschnitte rutschig, doch
Hoffmann holte seine Konkurrenten ein. „Über einen langen Abschnitt kämpfte ich
mit dem Schweizer Stephan Wenk und dem Italiener Cristian Minoggio. Etwa bei
Kilometer 40 erhöhte ich das Tempo und setzte mich ab“, berichtete Hoffmann.
An der zweiten Verpflegungsstation bei Kilometer 42 erreichte er den siebten Platz.
Hier begann der letzte, entscheidende Anstieg. „Noch 900 Höhenmeter galt es zu
bewältigen. Die Trails waren stark aufgeweicht. Nach vier Stunden Renndauer fühlte
ich mich immer noch gut“, berichtete Hoffmann, der darauf hoffte, weitere
Konkurrenten zu überholen. Tatsächlich zog er bei Kilometer 45 am Franzosen Hugo
Deck vorbei. Auf Platz sechs stürzte er sich in den letzten Abstieg – neun Kilometer
mit 900 Höhenmetern.
Hoffmann konnte seine Position halten, doch der Slowake Peter Frano holte ihn bei
Kilometer 55 ein. „Wegen der schlammigen Strecke gab es im Abstieg eine
kurzfristige Streckenänderung, die aber nicht eindeutig markiert war. Deshalb liefen
Frano und ich versehentlich die Originalstrecke weiter“, erklärte Hoffmann. Dies war
ein Nachteil, denn die geänderte Strecke verlief zwei Kilometer auf einer schnelleren
Fahrstraße bergab. „So überholte uns der Pole Dawid Malina“, der schließlich mit
einer Gesamtzeit von 5:19:39 Stunden und einer Minute hinter Frano auf Platz acht
ins Ziel kam. Der Franzose Thomas Cardin gewann in 4:58:22 Stunden den
Europameistertitel. Auch die Silber- und Bronzemedaille gingen an Frankreich.
Trotz einiger Schwierigkeiten zeigte sich Hoffmann nach der Europameisterschaft
zufrieden mit seiner Leistung. „Abgesehen von dem Missgeschick lief das Rennen
sehr gut für mich. Ich habe mir den Wettkampf gut eingeteilt. Die Strecke war
anspruchsvoll und ich bin stolz auf meine Zielzeit. Angesichts der starken
Konkurrenz bin ich auch mit Platz acht sehr zufrieden“, resümierte Benedikt
Hoffmann, für den die EM einer der Höhepunkte des Jahres war.